Edda Moser für ihre Verdienste um die Pflege der deutschen Sprache geehrt
Festspiel der deutschen Sprache zum achten Mal in Bad Lauchstädt zu Gast
Die künstlerische Leiterin des Festspiels der deutschen Sprache, Kammersängerin Prof. Edda Moser, nahm den Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt aus den Händen des Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff entgegen
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff (CDU) hat das Festspiel der deutschen Sprache in Bad Lauchstädt als wichtigen Beitrag zum Kulturleben gewürdigt und die Initiatorin und künstlerische Leiterin des Festspiels, Kammersängerin Prof. Edda Moser, mit dem Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet. Frau Moser verfüge über ein unbestechliches Gefühl für herausragende Qualität und setze sich kompromisslos für die deutsche Sprache als europäisches Kulturgut ein, hob der Regierungschef in seiner Laudatio hervor: „Das Festspiel der deutschen Sprache macht einen wichtigen Teil unseres lebendigen kulturellen Reichtums aus. Dort, wo unsere Sprache gepflegt wird, da geht es immer um den innersten geistigen Kern unserer Kultur und des menschlichen Zusammenhalts. Ohne die Sprache gibt es keine Erkenntnis, keinen intellektuellen Austausch, keine Verständigung und folglich natürlich auch kein Verstehen.“ Die Überraschung gelang, die Sopranisten nahm die hohe Ehrung sichtlich ergriffen aus den Händen des Ministerpräsidenten entgegen, der auch seit Jahren Schirmherr dieses großartigen kulturellen Ereignisses ist.
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VDS-Ehrenmitglieder Prof. Edda Moser und Prof. Wolfgang Böhmer, ehem. Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, seine Gattin Brigitte Klein und René Schmidt, Direktor des Goethe-Theaters (v.l.n.r.) | | Seit acht Jahren findet das Festspiel der deutschen Sprache unter der Leitung von Edda Moser in der Goethestadt Bad Lauchstädt statt. | | René Schmidt, Direktor des Goethe-Theaters, Kammersängerin Prof. Edda Moser und Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt (v.l.n.r.) |
VDS-Mitglied und Kammersängerin Moser lud vom 11. bis 14. September bereits das achte Mal zum Festspiel der deutschen Sprache nach Bad Lauchstädt ein. Der Auftakt erfolgte mit einem Festkonzert der Staatskapelle Weimar, einem „wunderbaren und sanften Orchester“, wie Moser es nannte. Unter der musikalischen Leitung des schwedischen Dirigenten Stefan Solyom erklangen Wolfgang Amadeus Mozarts Ouvertüre zur Oper „Don Giovanni“ und die „Jupitersinfonie“. Der musikalische Höhepunkt des Abends war Ludwig van Beethovens Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3, meisterhaft von Benjamin Moser am Flügel zu Gehör gebracht. Am Freitag und Sonntag sah der Spielplan Schillers dramatisches Gedicht „Don Karlos, Infant von Spanien“ vor. Am dazwischen liegenden Sonnabend, dem Tag der deutschen Sprache, standen vormittags ein literarisch-philosophisches Gespräch über „Schiller und die deutsche Sprache“ mit dem Kulturhistoriker Manfred Osten, dem Theaterkritiker Hellmuth Karasek und Reiner Haseloff mit anschließender Führung durch das Neue Schillerhaus sowie nachmittags eine Lesung mit Cornelia Froboess auf dem Programm. Die Schauspielerin erzählte über das Leben des großen Dichters Heinrich Heine und las Gedichte aus seinem Werk „Ideen. Das Buch Le Grand“.
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Ein begeistertes Publikum applaudiert... | | ...der Festspielleiterin Edda Moser... | | ...und den Schauspielern für den gelungenen Abend. |
Edda Moser hat auch in diesem Jahr wieder die Größen der deutschen Schauspielkunst nach Bad Lauchstädt geholt und kommentierte dies mit den Worten: „Wir haben heute eine Besetzung, wo jedes Theater in Deutschland selig wäre, eine solche Besetzung zu haben“. In der szenischen Lesung in der Fassung von Ilsedore Reinsberg entfalteten die Darsteller stimm- und wortgewaltig Macht, Intrigen, Verrat, Liebe, Hass und Verzweiflung, in einer Zeit, als der berühmte Ausspruch des Marquis von Prosa „Geben Sie Gedankenfreiheit“ eine gesellschaftliche Illusion war. Burghart Klaußner und Henriette Richter-Röhl brillierten in den Rollen des Philipp II., König von Spanien, und der Elisabeth von Valois, seiner Gattin und früheren Verlobten seines Sohnes Karlos. Anna Thalbach, Benjamin Krüger, Kai Schumann und Tom Quaas überzeugten in den Rollen der Prinzessin von Eboli, des Kronprinzen Don Karlos, des Marquis von Prosa und des Herzogs Alba. Otto Schenk schlüpfte in die Rolle des Großinquisitors, Bernt Hahn gab den Pater Domingo. Thomas Anzenhofer verkörperte den Grafen von Lerma, Petra Ehlert den Pagen des Königs. Auch in diesem Jahr waren die Festspieltage ein Kulturgenuss allerhöchster Güte, da bleibt die Vorfreude auf die neunte Auflage.
© Text und Fotos: Jörg Bönisch