VDS und IFB-Verlag Deutsche Sprache auf der Leipziger Buchmesse und bei Leipzig liest

Messehalle 4 Stand A201

Messestand 2019

Nach dreijähriger pandemiebedingter Pause sind der Verein Deutsche Sprache (VDS) und der IFB-Verlag Deutsche Sprache vom 27. bis 30. April 2023 in der Messehalle 4 am Stand A201 auf der Buchmesse in Leipzig zu finden. Beim Frühjahrsereignis der Buch- und Medienbranche treffen Autoren, Leser und Verlage zusammen, um sich zu informieren, auszutauschen und Neues zu entdecken. So werden am gemeinsamen Messestand in bewährter Weise Buchneuerscheinungen präsentiert, wird aber auch der Füllstoff von Büchern, die Sprache, thematisiert. Die Leipziger Buchmesse ist ein Ort, um mit Interessierten, Branchenvertretern, Lehrern und VDS-Mitgliedern ins Gespräch zu kommen und Informationsmaterial zu verteilen. Dort bietet sich an den vier Messetagen die seltene Gelegenheit, eine große Zahl von jungen Menschen auf unseren Verein und unsere Anliegen aufmerksam zu machen. In den Jahren vor der Pandemie waren drei Viertel der Messebesucher jünger als 40 Jahre.

Dr. Kurt Gawlitta bei „Leipzig liest“ 2019

Literatur und Leipzig gehören traditionell zusammen. Das Begleitprogramm „Leipzig liest“ bringt diese Verbundenheit zum Ausdruck und die Literatur an unterschiedliche Leseorte im Stadtgebiet und auch in die Nachbarstadt, denn „Halle liest mit“. Mit mehr als 2.400 Veranstaltungen bietet die Buchmesse damit eine Bühne für Verlage und Autoren, um ihre neuesten Werke zu präsentieren; lesebegeisterte Besucher können Literatur und Literaten in Lesungen, Gesprächsrunden und Mitmachaktionen direkt erleben. Das Stadtgeschichtliche Museum und der VDS veranstalten am 30. April um 17 Uhr im Leipziger Schillerhaus die Lesung „An die Freude“ mit Lyrik von heute und Lesarten von Schillers Ode.

In den Jahren 2020 und 2021 ließ die sächsische Eindämmungsverordnung derartige Großveranstaltungen nicht zu. 2022 hätte die Leipziger Buchmesse stattfinden können, aber einige der großen Verlage sahen sich nicht in der Lage, die Beteiligung abzusichern. Da die Messegesellschaft damit „die Qualität und Breite einer solchen Publikumsmesse nicht gewährleistet“ sah, wurde sie fünf Wochen vor ihrem Beginn abgesagt. Zwischenzeitlich stand sogar das endgültige Aus der Buchmesse im Raum. Nicht wenige Beobachter, auch Autoren, hatten den Eindruck, finanzkräftige westdeutsche Verlage hätten an dieser Buchmesse aus wirtschaftlichen Gründen kein Interesse mehr. Traditionell gilt die Leipziger Schau als „Lesefest“ mit großer Publikumsbeteiligung, während im Herbst in Frankfurt der Lizenzenhandel und die internationale Vermarktung von Titeln im Zentrum stehen.

Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, hatte die Absage 2022 als „schweren Schlag“ bezeichnet: „Die Messe wäre für das Buch und alle, die dafür und davon leben, sehr wichtig gewesen. Nun fehlt den Verlagen und ihren Autoren und Autorinnen einmal mehr jene so langersehnte Bühne.“ Doch 60 kleinere, mittlere und größere Verlage wollten die Messeabsage so nicht hinnehmen und veranstalteten stattdessen an drei Tagen in Leipzig eine alternative „buchmesse_popup“. Zwar erreichten die 10.000 literaturbegeisterten Besucher nicht annähernd die Besuchszahlen der ‚großen‘ Buchmesse, aber Veranstalter, Autoren und Verlage waren mit dem Verlauf dennoch sehr zufrieden. In einem „Zukunftsgespräch“ am 31. März 2022 bekannten sich der Börsenverein, die Leipziger Messeverantwortlichen sowie Vertreter aus der Politik und von großen deutschen Verlagen zum Fortbestand der Leipziger Buchmesse.

Text und Fotos: Jörg Bönisch