VDS und IFB-Verlag Deutsche Sprache auf der Leipziger Buchmesse und bei Leipzig liest

Messehalle 4 Stand A201

Nach dreijähriger pandemiebedingter Pause sind der Verein Deutsche Sprache (VDS) und der IFB-Verlag Deutsche Sprache vom 27. bis 30. April 2023 auf der Buchmesse in Leipzig in der Messehalle 4 am Stand A201 zu finden. Dort werden in bewährter Weise Buchneuerscheinungen präsentiert, wird aber auch der Füllstoff von Büchern, die Sprache, thematisiert. Das Stadtgeschichtliche Museum und der VDS veranstalten im Begleitprogramm „Leipzig liest“ am 30. April um 17 Uhr im Leipziger Schillerhaus die Lesung „An die Freude“ mit Lyrik von heute und Lesarten von Schillers Ode.

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Volksinitiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung in Sachsen-Anhalt“ beschlossene Sache

Am 11. März 2023 trafen sich in Halle (Saale) 45 VDS-Mitglieder und Gäste zur Mitgliederversammlung der Regionalgruppe Sachsen-Anhalt. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Diskussion und Abstimmung über die Organisation einer Volksinitiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung in Sachsen-Anhalt“ nach dem Hamburger Vorbild. Auch in Sachsen-Anhalt sollen die Bürger über die Sprache in Verwaltungen, Behörden und Schulen entscheiden. Die Volksinitiative setzt sich für den Gebrauch des Standardhochdeutschen in der öffentlichen Kommunikation ein. Die Teilnehmer der Mitgliederversammlung kamen einhellig zu dem Ergebnis, der Mehrheit der Sprachgemeinschaft und der durch die Gendersprache benachteiligten Personengruppen (Menschen mit Leseschwäche, Seh- oder Hörbehinderung und Nichtmuttersprachler) mit dieser Aktion eine Stimme zu geben. Ein achtköpfiges Gremium wird die Vorbereitungen zur Durchführung einer Volksinitiative nach den gesetzlichen Vorgaben des Landes Sachsen-Anhalt aufnehmen.

Redezeit am 9. Januar in Wittenberg: Deutsch als Wissenschaftssprache. Christian Thomasius und die Universität Halle

Dr. Marianne Schröter

Nach zweijähriger pandemiebedingter Unterbrechung fand am 9. Januar 2023 die Reihe »Redezeit« ihre Fortsetzung. Vor rund 30 Gästen referierte die evangelische Theologin und Geschäftsführerin der Stiftung LEUCOREA, Dr. Marianne Schröter, über »Deutsch als Wissenschaftssprache. Christian Thomasius und die Universität Halle«. Unter den Besuchern weilte auch Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff mit seiner Gattin Gabriele. In der anschließenden Diskussion stellte sich schnell heraus, das Deutsch als Wissenschaftssprache heutzutage wiederum  an Bedeutung verliert und selbst in den Geisteswissenschaften durch Englisch ersetzt wird. Breiten Raum nahm ebenso die sogenannte Gendersprache ein, deren Verbreitung auch vom Ministerpräsidenten nur mit verständnislosem Kopfschütteln quittiert wurde.

Die »Redezeit« gibt es seit 2018 und wird von der Stiftung LEUCOREA gemeinsam mit dem Verein WortWerkWittenberg e. V. und dem Institut für deutsche Sprache und Kultur angeboten. Vierteljährlich werden interessante sprachliche und sprachpolitische Themen von einem Referenten vorgestellt, um anschließend darüber zu diskutieren. Die nächste »Redezeit« findet am 17. April 2023 um 18 Uhr in der Wittenberger Leucorea statt. Der Germanist Dr. Ulrich Wenner referiert unter dem Titel »Liewer der grote Hund in Dörpe wie der kleine in de Stadt« über Sprichwörter im Mittelelbischen Wörterbuch.

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Fulminanter Höhepunkt beim Festspiel der deutschen Sprache

Das Wallenstein-Festspielensemble

Mit einer musikalischen Matinée eröffnete VDS-Mitglied Prof. Edda Moser am 2. Oktober 2022 im Historischen Kursaal der Goethe-Stadt Bad Lauchstädt das diesjährige Festspiel der deutschen Sprache. Die szenischen Lesungen von Schillers Dramentrilogie „Wallenstein“ waren Ende Oktober sowohl der diesjährige Höhepunkt, aber auch neben der 2019 inszenierten „Zauberflöte“ das künstlerisch bedeutendste und sicher auch aufwändigste Projekt in der 16-jährigen Bad Lauchstädter Festspielgeschichte. Entsprechend prominent fiel die Besetzung des personenreichen Dramas aus. Am 31. Oktober fiel der Vorhang für die diesjährige Ausgabe des Festspiels der deutschen Sprache. 

Literarisch-philosophisches Gespräch mit Dr. Reiner Haseloff (m.) und Rüdiger von Fritsch (r.)

Von Edda Moser 2006 in Rudolstadt auf der Heidecksburg gegründet, öffnete sich nun zum 16-ten Mal im 220 Jahre alten, nunmehr komplett sanierten Goethe-Theater für die Größen der deutschen Schauspielkunst der Vorhang. Auch die bei den Zuschauern außerordentlich beliebte „Zauberflöte“ stand in diesem Jahr wieder auf dem Spielplan. Ein Festkonzert mit dem renommierten MDR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Jonathan Heyward gehörte genauso zum Festspielprogramm wie ein literarisch-philosophisches Gespräch, ein großer Chorabend, ein Liederabend mit deutschen Balladen und das lyrische Drama „Der Tor und der Tod“ (Hugo von Hoffmannsthal) sowie die Lesung der Novelle „Schwere Stunde“ von Thomas Mann zur Entstehung der Wallenstein-Trilogie.

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31. Oktober: Reformationstag darf nicht dem vermaledeiten Kürbisfasching geopfert werden

Halloween ist nicht im deutschen Brauchtum verwurzelt • Wieder siegt Konsum über Kultur

Abb.: Jenifoto - Fotolia.com

Schon längst ist der gemütliche Weihnachtseinkauf mit Bummel über den Weihnachtsmarkt in Deutschland zum turbulent-hektischen X-Mas-Shopping mit maßlosem Glühweingenuss verkommen. Im gleichen Maße scheinen die religiösen Hintergründe um Jesu Christi Geburt ins Hintertreffen zu geraten. Seit einigen Jahren droht nun auch dem historisch bedeutsamen Reformationstag heidnisches Ungemach: Halloween breitet sich aus, obwohl es als keltisches Fest überhaupt keine Wurzeln im deutschen Brauchtum hat.

Geschäftemacher haben den Kürbisfasching zwischen dem früheren Sommerschlussverkauf, nun neudeutsch »SALE« genannt, dem Herbstausverkauf »MID SEASON SALE« und dem Weihnachtsgeschäft »X-MAS SHOPPING« als sprudelnde Einnahmequelle für sich entdeckt. Jahr für Jahr wird der Einfluss größer - mit 320 Millionen Euro Umsatz ist Halloween ein wichtiger Impuls für den gesamten Einzelhandel (Quelle: Handelsverband Deutschland, Stand 2019).

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Verein Deutsche Sprache stiftete NOVALIS-Gedenktafel in Bad Dürrenberg 

Emaille-Tafel erinnert an bedeutenden Vertreter der deutschen Frühromantik und studierten Naturwissenschaftler

Bergrat Johann Gottfried Borlach (Thomas Scheffler), Heike Lichtenberg, Christoph Schulze, Arne-Grit Gerold (v.l.n.r.) | Foto: Jörg Bönisch

Zu Ehren des 250-sten Geburtstages Friedrich von Hardenbergs enthüllten Christoph Schulze, Bürgermeister der Solestadt Bad Dürrenberg und langjähriges VDS-Mitglied, sowie Arne-Grit Gerold, Leiterin der Regionalgruppe Sachsen-Anhalt des Vereins Deutsche Sprache (VDS), am 17. September 2022 am ehemaligen Assessorenhaus eine Gedenktafel. Heute beherbergt es den städtischen Kindergarten „Am Kurpark“ im Bischofsweg. Den würdigen Rahmen bot das diesjährige Sole-Schacht-Fest, da der Bergmann und Salinentechniker von Hardenberg in den Jahren 1796 bis 1800 als Assessor (Salinendirektor) zeitweise in Bad Dürrenberg lebte und arbeitete. Bekannt wurde er aber auch als Schriftsteller, Philosoph und Romantiker unter dem Namen NOVALIS.

Die Gedenktafel stiftete der VDS, mit seinen rund 37.000 Mitgliedern der größte Kulturverein Deutschlands, der sich für die Pflege sowie die Entwicklung der deutschen Sprache aber auch für ein ausgeprägtes Sprachbewusstsein einsetzt. Die künstlerische Umsetzung erfolgte durch Heike Lichtenberg. Sie ist eine erfahrene Gestalterin von Emaille-Bildern für architekturbezogene Aufträge wie Wand- und Fassadengestaltungen und lebt als freischaffende Künstlerin in Halle (Saale).

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Deutsche Sprachtage in Lutherstadt Wittenberg

Sachsen-Anhalt zum vierten Mal Gastgeber • Gäste aus dem deutschsprachigen Raum und aus dem Ausland anwesend

Der Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby (SPD) auf der Eröffnungsveranstaltung | Foto: Jörg Bönisch

In diesem Jahr war die Regionalgruppe Sachsen-Anhalt nach Merseburg (2011), Lutherstadt Wittenberg (2015) und Halle an der Saale (2019) zum vierten Mal Gastgeber für die Deutschen Sprachtage mit Bundesdelegiertenversammlung. Sie standen ganz im Zeichen der 500-jährigen Übersetzung des Neuen Testaments durch Martin Luther, welches 1522 in Wittenberg gedruckt wurde und als Septembertestament in die Geschichte einging. Die Sprachfreunde, Vereinsmitglieder und Delegierten aus dem deutschsprachigen Raum trafen sich vom 8. bis 10. September 2022 in Lutherstadt Wittenberg. Es kamen aber auch ausländische Gäste, u. a. aus Burkina Faso, Dänemark, Togo, der Tschechischen Republik und der Ukraine.

Auf dem Programm stand am 8. September eine Bildungsreise in die Bauhausstadt Dessau-Roßlau, in das Dessau-Wörlitzer Gartenreich und in die Geburtsstadt Paul Gerhardts nach Gräfenhainichen. Bei Stadtführungen und Vorträgen konnten sich die Gäste der Deutschen Sprachtage am 9. September mit der Geschichte Wittenbergs und Martin Luthers vertraut machen. Nachmittags hatten die VDS-Mitglieder in Arbeitsgruppen die Möglichkeit, ihre Kenntnisse über sprachliche und sprachpolitische Themen zu vertiefen und Erfahrungen auszutauschen. Abends fand im Wittenberger Stadthaus die feierliche Eröffnung statt. Dort wurde am 10. September auch die satzungsgemäße Delegiertenversammlung abgehalten, auf der das Plenum den Vorstand neu- bzw. wiederwählte. Jörg Bönisch, stellvertretender Leiter der Regionalgruppe Sachsen-Anhalt und seit 2015 Mitglied im VDS-Bundesvorstand, wurde mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt.

Festveranstaltung 150 Jahre Schleizer DUDEN

Im September 1872 erschien im Verlag B. G. Teubner in Leipzig „Die deutsche Rechtschreibung. Abhandlung, Regeln und Wörterverzeichnis mit etymologischen Angaben. Für die oberen Klassen höherer Lehranstalten und zur Selbstbelehrung für Gebildete.“ Herausgegeben wurde dieses rund 170 Seiten und knapp 6.000 Stichwörter umfassende Rechtschreibwörterbuch von Dr. Konrad Duden, von 1869 bis 1876 Direktor des Rutheneums zu Schleiz, dem Gymnasium in der Sommerresidenz des Fürstentums Reuß jüngere Linie. Dieses Büchlein ging als „Schleizer DUDEN“ in die Geschichte ein. Es beeinflusste die Debatte um die Rechtschreibung im deutschen Kaiserreich sowie im gesamten deutschsprachigen Raum maßgeblich. Duden schuf damit die Grundlage für die Erfolgsgeschichte der DUDEN-Wörterbücher.

Das DUDEN-Ballett | Foto: Jörg Bönisch

Am 3. September wurde dieses Jubiläum mit einer Festveranstaltung in der Schleizer Wisentahalle gewürdigt. Schirmherr war Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow. Mit der Festrednerin Dr. Jessica Ammer schloss sich wiederum der Kreis zu Duden: Ammer ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. An dieser Uni studierte Duden ab 1846 vier Semester. Nach mehreren Jahren als Hauslehrer legte er dort 1854 sein Staatsexamen ab. Ein weiterer Programmhöhepunkt war das von der Ballettschule „La Ballerina“ in Göttengrün eigens choreografierte „Duden-Ballett“. Der Chor „VocHallensis“ bot mit a capella vorgetragenen deutschen Volksliedern den musikalischen Rahmen.

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Neuwahl der Regionalleitung für Sachsen-Anhalt

v.l.n.r.: Robert Stephan, Regina Steinicke (beide Beisitzer), Arne-Grit Gerold (Leiterin) und Jörg Bönisch (stellv. Leiter) | Foto: Ulf Lange

Am 9. April 2022 wurde in Merseburg eine neue Leitung für die VDS-Region Sachsen-Anhalt gewählt. Arne-Grit Gerold und Jörg Bönisch wurden als Leiterin und ihr Stellvertreter wiedergewählt. Sie werden künftig durch die neu gewählten Beisitzer Regina Steinicke und Robert Stephan unterstützt.

Im Rechenschaftsbericht ließen Gerold und Bönisch die vergangene dreijährige Wahlperiode Revue passieren. Dabei war die Entwicklung der Mitgliederzahlen von 139 (2019) auf 201 (2022) in Sachsen-Anhalt besonders erfreulich. In diesem Jahr wird die Regionalgruppe Sachsen-Anhalt zum vierten Mal Gastgeber für die Deutschen Sprachtage mit Bundesdelegiertenversammlung und Neuwahl des Vorstands in der Lutherstadt Wittenberg. Sie stehen ganz im Zeichen der 500-jährigen Übersetzung des Neuen Testaments durch Martin Luther, welches 1522 in Wittenberg gedruckt wurde und als Septembertestament in die Geschichte einging.