Mit einem neuen Rekord von 296.000 Besuchern – 13.000 mehr als im Vorjahr – schloss die diesjährige Leipziger Buchmesse am letzten Märzsonntag nach vier Tagen ihre Pforten. In einer Gemeinschaftsaktion von VDS-Vorstand, Geschäftsstelle, Jungem VDS und ehrenamtlichen Helfern aus der Region Halle/Leipzig präsentierten sich der VDS und der IFB-Verlag Deutsche Sprache in der Messehalle 4. „Die Leipziger Buchmesse ist ein perfekter Treffpunkt für alle, die Spaß am Lesen haben und sich mit sprachlichen Themen auseinandersetzen wollen“, sagt Beate Meckert, Organisatorin des VDS-Messestandes. Im Begleitprogramm „Leipzig liest“ veranstaltete der VDS in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik, dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig und dem Mitteldeutschen Verlag Halle (Saale) zwei Lesungen im Leipziger Schillerhaus.
Bereits ab dem ersten Messetag war der Stand dicht umlagert. Ein 14-jähriger Messebesucher war begeistert: „Ich hasse gendern. Der beste Stand bis jetzt!“. „Doch wir hatten nicht nur das Thema Gendern im Gepäck, das viele – auch junge – Menschen umtreibt“, so VDS-Vorstandsmitglied Jörg Bönisch. „Wir stellten den Süttember vor, unseren Aktionsmonat der alten Schriften und viele andere Projekte, wie die Vernetzung mit Deutschlehrern und -lernern im Ausland.“ Die Resonanz auf die VDS-Aktivitäten war überwiegend positiv. „Es ist gut, dass es euch gibt! Macht weiter so!“, bekamen die Standbetreuer von Besuchern häufig zu hören. Eine Lehrerin lobte die Aktion „Bestes Deutsch-Abitur“, bei der eine Preisträgerin zu Tränen gerührt war. Ein 26-jähriger Student gab an: „Ich liebe den Anglizismen-Index, ich nutze ihn quasi täglich.“ Neben den unzähligen Kontakten mit interessierten Messebesuchern fanden auch die Werbematerialien des VDS reißenden Absatz. Besonders beliebt waren Baumwolltragetaschen, Kühlschrankmagnete, Aufkleber und Postkarten mit den Zitaten von Prominenten, aber auch Übersichtskarten mit den verschiedenen Dialektregionen.
Bei „Leipzig liest“ lasen am letzten Messetag im Leipziger Schillerhaus Katrin Bibiella, Ulrike Diez, Carl-Christian Elze, Ralph Grüneberger und Janin Wölke Gedichte zu den Jahreszeiten. Sie wurden vom Cello-Saxophon-Duo Rayuela mit Interpretationen von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ begleitet. Zur Buchmesse erschien im Mitteldeutschen Verlag Halle (Saale) das Buch „Über sieben Brücken…“ über das Leben und Werk von Helmut Richter. Der Schriftsteller, Lyriker und Liedautor schrieb den Text für den Titel „Über sieben Brücken musst du gehen“, der 1978 von der Ostberliner Rockband „Karat“ veröffentlicht wurde. Peter Maffay verhalf dem Titel 1980 zu gesamtdeutscher Bekanntheit. Mit musikalischer Begleitung durch den Gitarristen Jörg Schneider stellten Ralph Grüneberger, Autor des Buches, und Jörg Bönisch das Buch in einem literarischen Gespräch im ausverkauften Schillerhaus vor.
Text: Jörg Bönisch | Fotos: Angelika Snicinski-Grimm, Jörg Bönisch