Lesenswertes

Die ganze Welt spricht Kindergarten – Nur Deutschland nicht 

Ab August 2020 in Thüringen gesetzlich erlaubt 

Kindergarten im neuseeländischen Kawakawa Bay in der Nähe von Auckland | Foto: Lutz-Steffen Hering

Selbst am anderen Ende der Welt, im 18.000 Kilometer entfernten Neuseeland, ist der eng mit Friedrich Fröbel (1782–1852) verbundene Begriff ‚Kindergarten‘ in den dortigen Sprachgebrauch eingegangen. Wie auch in schätzungsweise 40 weiteren Ländern. Nur in seinem Ursprungsland wird der ‚Kindergarten‘ durch sprachliche Nachlässigkeit aus dem Alltags- und vor allem aus dem Verwaltungswortschatz verdrängt. Vorschub leistete dem in Westdeutschland die Vorschulreform in den 1970-er Jahren. Seitdem ist im Sprachgebrauch die ‚Kindertagesstätte‘, kurz ‚Kita‘, auf dem Vormarsch. Kannte man in der DDR die Begriffe ‚Kinderkrippe‘ (für Kinder bis zum dritten Lebensjahr) und ‚Kindergarten‘ (ab einem Alter von vier Jahren), breitete sich mit der deutschen Einheit auch im Osten der Republik die ‚Kita‘ sprachlich aus. Es steht zu befürchten, dass mit dem Begriff die humanistische Idee von Kindheit sowie das Grundverständnis des Einklangs von Bildung, Erziehung und Betreuung verloren geht.

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150 Jahre Schleizer DUDEN

Im September 1872 erschien im Verlag B. G. Teubner in Leipzig „Die deutsche Rechtschreibung. Abhandlung, Regeln und Wörterverzeichnis mit etymologischen Angaben. Für die oberen Klassen höherer Lehranstalten und zur Selbstbelehrung für Gebildete.“ Herausgegeben wurde dieses rund 170 Seiten und knapp 6.000 Stichwörter umfassende Rechtschreibwörterbuch von Dr. Konrad Duden, von 1869 bis 1876 Direktor des Rutheneums zu Schleiz, dem Gymnasium in der Sommerresidenz des Fürstentums Reuß jüngere Linie. Dieses Büchlein ging als „Schleizer DUDEN“ in die Geschichte ein. Es beeinflusste die Debatte um die Rechtschreibung im deutschen Kaiserreich sowie im gesamten deutschsprachigen Raum maßgeblich. Duden schuf damit die Grundlage für die Erfolgsgeschichte der  DUDEN-Wörterbücher.

Am 3. September 2022 wurde dieses Jubiläum mit einer Festveranstaltung in der Schleizer Wisentahalle gewürdigt.

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Vom Volkswörterbuch zum Standardnachschlagewerk

1880 - 2020: 140 Jahre Ur-Duden

Der Ur-Duden aus dem Jahre 1880

Seit dem 7. Juli 1880, als die erste Auflage des „Vollständigen Orthographischen Wörterbuchs der deutschen Sprache“ erschien, ist dieses Werk auch 140 Jahre später untrennbar mit einem Namen verbunden: Konrad Duden, dem 1829 geborenen Lehrer, Erzieher, Wissenschaftler, Rechtschreibreformer und Humanisten. Doch der Weg vom früheren Volkswörterbuch zum Standardnachschlagewerk für die deutsche Rechtschreibung war kein einfacher. Wie so oft in der Geschichte, gestaltete er sich langwierig und war von Kompromissen, Rückschlägen sowie politischen Einflüssen geprägt. Selbst die heutige Rechtschreibung entspricht nur sehr bedingt Dudens Vorstellungen von einer einfachen und zweckmäßigen Orthografie. Darum verstummen auch die Kritiker an der Rechtschreibreform von 1996 nicht. Dennoch gehörte Duden zu den Wegbereitern für eine einheitliche deutsche Rechtschreibung. 

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Analphabetismus kein Tabuthema mehr

Neue LEO-Studie in Magdeburg vorgestellt 

Foto: Jörg Bönisch

Die 2011 veröffentlichte LEO-Studie der Universität Hamburg brachte erstmals wissenschaftlich fundiert das wahre Ausmaß des Analphabetismus in Deutschland ans Licht (siehe Beitrag: Tabuthema Analphabetismus). Damals konnten 7,5 Millionen Menschen, mehr als 14 Prozent der Erwerbsfähigen, nicht richtig schreiben und lesen. Diese Ergebnisse erschütterten nicht nur die Fachwelt, denn bis dahin ging man von 4 Millionen Betroffenen aus. Die Untersuchungen ergaben ebenso, dass über 13 Millionen in Deutschland lebende Erwachsene die Rechtschreibung, wie sie bis zum Ende der Grundschule unterrichtet wird, nicht richtig beherrschen. Die 2018 durchgeführte Folgestudie mit Deutsch sprechenden Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren kam zu dem Ergebnis, dass noch immer 6,2 Millionen Menschen Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben. 

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Eine Stimme für die deutsche Sprache

Edda Moser ist eine Dame von Welt. Als Sopranisten wurde sie auf den Bühnen der berühmtesten Opernhäuser vom Publikum gefeiert. Doch kam sie nach langem Aufenthalt im Ausland zurück nach Deutschland, verstand sie die Welt nicht mehr. „Unsere Sprache ist im Begriff, wie ein krankes Tier zu verenden“, wird Moser am 6. Oktober 2006 in der F.A.Z. zitiert. Denn auf Schritt und Tritt begegnen ihr unnötige Anglizismen und ein schludriger Sprachgebrauch. So entschloss sich die Kammersängerin, etwas für die deutsche Sprache zu tun und begab sich auf die Suche nach Gleichgesinnten. Im Rudolstädter Schloss Heidecksburg hatte 2006 das erste Festspiel der deutschen Sprache mit Mario Adorf und Otto Schenk seine Premiere. Einer Empfehlung von Hans-Dietrich Genscher († 2016) folgend, wechselte das Festspiel 2007 nach Bad Lauchstädt. 

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Der hallenser Autor Dr. Heinz Böhme lädt Leser zu einer Reise durch den deutschen Sprachgebrauch ein • Neuerscheinung im IFB Verlag Deutsche Sprache  

Tausende von Germanisten, Linguisten, Schriftstellern, Journalisten, Lehrern und Dichtern haben unsere Sprache im Laufe der Geschichte zu dem gemacht, was sie heute ist: zur  „Orgel unter den Sprachen”, wie Jean Paul einst bemerkte. 

Mit seiner Sammlung von Anmerkungen und Wortspielereien wendet sich Dr. Heinz Böhme († 2016) an alle, welche sich im Alltag ebenfalls Gedanken über unsere Sprache machen. Die meisten sprachlichen Unfälle werden durch Anglizismen verursacht, die für viele deutschsprachige Bürger »Böhmische Dörfer« sind. Diesen Titel trug die vorausgegangene Ausgabe seines Buches aus dem Jahr 2012, welches 2015 überarbeitet und erweitert erschienen ist.

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Das Buch ist im Oktober 2015 IFB-Verlag Deutsche Sprache GmbH erschienen (1. Auflage, Paderborn 2015, 112 Seiten, 9,90 Euro, ISBN 978-3-942409-46-9). Mit Zeichnungen von Dirk Eichstädt.

Bundesweiter Vorlesetag jährte sich 2013 zum zehnten Mal

Vorlesen macht Spaß und fördert die kindliche Entwicklung • Ein Drittel der Eltern liest zu wenig vor 

Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh besuchte zum diesjährigen Vorlesetag die Schüler in der Magdeburger Grundschule »Hegelstraße«, las Viertklässlern vor, dankte Lesepaten und -mentoren für ihr Engagement (Foto: Marcus Lahn/Freiwilligenagentur Magdeburg)

Am 15. November 2013 fand der 10. Bundesweite Vorlesetag statt. Zum Jubiläum stellt er einen neuen Teilnahmerekord auf: Rund 80.000 ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser haben sich angemeldet. In Schulen, Kindergärten, Bibliotheken, Redaktionsräumen, sogar in Zügen und in der Fußgängerzone lasen sie aus ihren Lieblingsgeschichten vor. Durch ihre Teilnahme am 10. Bundesweiten Vorlesetag setzen sie ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für das Lesen und leisten so einen Beitrag für mehr Lesefreude und bessere Lesekompetenz. Die Initiatoren gehen von insgesamt mehr als 100.000 Teilnehmern aus, da sich Zehntausende mit einer Vorleseaktion beteiligen, ohne diese anzumelden. 

Die Stiftung Lesen, die Wochenzeitung „Die Zeit“ und die Deutsche Bahn riefen 2004 erstmals zum Vorlesen auf und mobilisierten die Öffentlichkeit. Das Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen führte 2007 nach 19 Jahren erstmals eine gesamtdeutsche repräsentative und systematische Befragung zur familiären Vorlesekultur durch. Zehn Jahre nach dem Start des Bundesweiten Vorlesetages war es nun an der Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen und zu prüfen, wie nachhaltig sich die Initiative gestaltet, was bislang erreicht werden konnte und ob Erfolge verzeichnet werden können.

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Jacob und Wilhelm Grimm: Die Begründer der Germanistik  

Die 1785 und 1786 in Hanau geborenen Brüder Jacob und Wilhelm Grimm gingen nicht nur als Märchen- und Sagensammler und deren Bewahrer in die Geschichte ein, sondern auch als Begründer der germanischen Sprachwissenschaften. Im Jahr 2013 wurde das Leben und Wirken der Grimms in der hessischen Landesausstellung »Expedition Grimm« in Kassel gewürdigt.„Kassel begreift sich als die heimliche Grimm-Hauptstadt. Die Brüder Grimm haben ihre Kasseler Zeit selbst in besonderer Weise gewürdigt und herausgehoben“, betont Bertram Hilgen, Oberbürgermeister der Stadt Kassel. In der Stadt, in der die Brüder Grimm mehr als 30 Jahre gelebt und gearbeitet haben, wurde bis 2015 im Brüder Grimm-Museum die Erinnerung an ihr Leben und Wirken wach gehalten. Im September 2015 wurde die »Grimmwelt Kassel« neu eröffnet. Zu den wertvollen Museumsstücken gehören die Bestände an Handexemplaren und Erstdrucken der Werke der Brüder Grimm. Besonders sehenswert ist ein Handexemplar der Kinder- und Hausmärchen von 1812/1815.

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»Übersetzt du noch oder verstehst du schon?« - Vortrag von Dr. Bernd M. Samland, Geschäftsführer der Markenagentur Endmark, in Köthen (Anhalt)

Vorstellung der Studien zur Verständlichkeit englischer Werbesprüche führt zu überraschenden Ergebnissen • Gleichnamiges Buch im Herder-Verlag erschienen  

Auf Einladung der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft zu Köthen/Anhalt e. V. - Vereinigung zur Pflege der deutschen Sprache - versuchte Dr. Bernd M. Samland am 26. März 2011 das Wirrwarr zahlreicher englischsprachiger Werbesprüche, sogenannter Slogans, im Veranstaltungszentrum Schloss Köthen (Anhalt) zu entflechten. Dr. Samland ist Geschäftsführer der Endmark GmbH (Köln), einer Agentur für Benennungsmarketing. Diese Agentur hat in den vergangenen Jahren mehrfach Studien zur Verständlichkeit englischer Werbesprüche durchgeführt und ist dabei zu überraschenden, ja teilweise schon erschreckenden Ergebnissen gelangt. Im Herder-Verlag ist das gleichnamige Buch erschienen (ISBN 978-3-451-30417-0). 

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»Die Gedanken sind frei« wurde am 30. September 2011 auf der Wartburg zum schönsten deutschen Volkslied gekürt

Vom 12. bis 29. September 2011 konnten Zuschauer des MDR Fernsehens, Hörer von MDR Figaro und Nutzer der MDR-Netzseiten abstimmen sowie eigene Vorschläge unterbreiten

Auf der Wartburg wurde das schönste deutsche Volkslied gekürt | Foto: Jörg Bönisch

Die Zuschauer und Hörer des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) haben entschieden: »Die Gedanken sind frei« ist das schönste deutsche Volkslied. Über zwei Wochen konnte telefonisch oder im Netz auf den Seiten des MDR abgestimmt werden. „Die Wahl zeigt den Wert, den die Freiheit beim Publikum in Mitteldeutschland genießt und dass es sich beim deutschen Volkslied nach wie vor um ein hohes Gut handelt”, meint MDR-Hörfunkdirektor Johann Michael Möller. MDR Fernsehen und MDR Figaro stellten 20 Volkslieder zur Wahl, es konnten aber auch eigene Vorschläge eingereicht werden. Tausende Zuschauer, Hörer und Internetnutzer beteiligten sich an der Abstimmung. Auf die Plätze zwei und drei wurden »Der Mond ist aufgegangen« und »Im schönsten Wiesengrunde« gewählt. Es folgen »Kein schöner Land«, »Ännchen von Tharau« und »Am Brunnen vor dem Tore«.

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Vereinschronik der Jahre 2007 bis 2015  

Mit dieser Chronik möchten wir einen Überblick geben, wie sich die Vereinsarbeit in der Region in den zurückliegenden Jahren entwickelt hat. 

Mit in loser Folge erscheinenden Info-Briefen halten wir die Vereinsmitglieder und interessierte Sprachfreunde über die aktuellen Geschehnisse informiert. Anlassbezogen werden Presse-Informationen herausgegeben, um die Öffentlichkeit über den Verein, sein Wirken und seine Veranstaltungen zu informieren oder um sich zu aktuellen Entwicklungen öffentlich zu positionieren. Wichtigstes und aktuellstes Informationsmedium bleibt dieser regionale Netzauftritt.

Die Chronik kann durch Klicken auf das Bild heruntergeladen werden.