REDEZEIT geht im Herbst in die zweite Runde

Dr. Ulrich Wenner von der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg

Dr. Ulrich Wenners Vortrag zur „Mundartlandschaft Wittenberg“ setzte am 8. Juli 2019 den Schlusspunkt hinter die erste Serie der Reihe REDEZEIT. Wenner, Germanist an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, beschäftigt sich schon seit vielen Jahren wissenschaftlich mit dem Mundartwortschatz des nördlichen (niederdeutschen) und mittleren (mitteldeutschen) Teils Sachsen-Anhalts. So konnte er den Gästen die Bedeutung, Lautung und sprachgeografische Verteilung des Alltagswortschatzes mit großer Sachkenntnis erläutern. Der Sprachwissenschaftler war am 28. Juni 2019 auch Gast in der Arbeitsgruppe „Dialekte und die Regionalsprache Niederdeutsch“ bei den Sprachtagen des Vereins Deutsche Sprache (VDS) in Halle.

Immer am zweiten Montag eines Quartals trafen sich Referenten und interessierte Sprachfreunde in der Leucorea zum Gedankenaustausch über unsere alltägliche Sprache. Es ging um die Zusammenhänge zwischen Sprache und Nation, das Nachdenken über „political correctness“ und die Suche nach verloren gegangenen DDR-Wörtern. Da sich die Veranstaltungsreihe bisher großer Beliebtheit erfreute, geht sie im Herbst in die zweite Runde. Am 14. Oktober 2019 stehen die Sprache und Geschichte im Kulturraum Sachsen-Anhalt auf dem Programm. Weitere Themen sind am 13. Januar, 20. April und 13. Juli 2020 Martin Luthers Arbeiten zur deutschen Sprache, Anstand und Unanständigkeit der veröffentlichten Rede sowie Sprache und Wirtschaft nach dem Systemwechsel durch die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion 1990.

Der Verein WortWerkWittenberg (WWW) veranstaltet die REDEZEIT zusammen mit der Stiftung Leucorea und dem Institut für deutsche Sprache und Kultur e. V. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) in der Lutherstadt Wittenberg. Initiiert wurde die Veranstaltungsreihe von Prof. (em.) Gerhard Meiser und Prof. Hans-Joachim Solms, Sprach- und Literaturwissenschaftler an der MLU, die den WWW gegründet haben und ihm vorstehen. Dabei sind die Geschicke des WWW eng mit denen des VDS verwoben: Meiser und Solms sind Mitglied im VDS und arbeiten im Wissenschaftlichen Beirat des VDS mit. 

Text und Fotos: Jörg Bönisch